100 Bücher, die man gelesen haben sollte – doch welche sind das wirklich?

Der Ausgangspunkt

Ich bin ein Mensch, der immer neue Herausforderungen braucht. Das ist mal beruflich, mal sportlich oder mal im Rahmen eines meiner anderen Hobbys. 

Bei meinem liebsten Hobby – dem Lesen – gibt es sicher mehr als genug solcher Herausforderungen. Seit meiner Kindheit bin ich bekennender Rhodanist, lese also die größte Science-Fiction-Serie der Welt: Perry Rhodan. Mit aktuell über 3150 Heftromanen in der Hauptreihe, der sogenannten Erstauflage, ist allein das schon eine echte Herausforderung. 

Aber wie das bei uns Menschen so ist: Das reicht mir nicht! 

Schon vor einer Weile habe ich mir überlegt, was sich neben Perry Rhodan und allgemein fantastischer Literatur noch zu lesen lohnt. Erster Gedanke: Es gibt da doch eine Liste mit den “100 Büchern, die man gelesen haben sollte”.

Eine Liste – das ist eine einfache Sache, oder? 

Leider doch nicht so ganz. Natürlich gibt es nicht „diese eine Liste“, sondern eine ganze Reihe von Listen, die die 100 besten, wichtigsten und lohnenswertesten Bücher aller Zeiten anpreisen. Und leider überschneiden sich die dort aufgeführten Titel nur teilweise. 

Somit hieß es, die eine Liste zu finden, die wirklich zu mir passt. Oder? 

Der Weg zur Liste

Natürlich wieder falsch.

Denn wer wäre ich zu beurteilen, ob die Liste DER ZEIT besser oder wichtiger ist als die von buchtipp.de oder irgendeine andere der vielen Listen? Was also tun in diesem Dschungel von Literaturlisten?

Ein klarer Fall für Excel: Was folgte, war die mühsame Zusammenführung mehrerer – in meinen Augen halbwegs repräsentativer – Listen: Ich begann, fünf Listen – unter anderem die besagte Liste DER ZEIT, aber auch das bekannte Poster von Thalia – mit je 100 Büchern in meine Tabelle zu übertragen. 

Mehrfach genannte Bücher übernahm ich natürlich nur einmal, diese versah ich dann aber mit einem Punktewert. Dreimal Krieg und Frieden von Leo Tolstoi? Vermerkt. Vierfache Nennung von James Joyce’ Ulysses? Vermerkt.

Langsam kristallisierte sich eine Reihenfolge heraus, die neben einer Unmenge von Büchern – am Ende waren es 338 Stück – auch eine Art Rangliste bot. Anhand der Nennungen ergaben sich 57 Titel mit zwei oder mehr Nennungen in allen zu Rate gezogenen „Must-Reads“. Diese 57 Bücher standen als Fahrplan also schonmal fest. Aber was machen mit den restlichen 43 Plätzen meiner persönlichen 100-Bücher-Liste? Alle folgenden 281 Bücher hatten jeweils nur eine Nennung, wer sollte also auf die restlichen Plätze kommen?

Das war schwierig, um ehrlich zu sein, also ging ich pragmatisch vor. Einige dieser Bücher hatte ich nämlich bereits gelesen. Da ich von vielen dieser Titel überzeugt war, landeten sie ebenfalls unter den Top 100. Beispiele hierfür wären Tolkiens Der kleine Hobbit oder Saint-Exupérys Der kleine Prinz.

Auch zwei Bände Harry Potter oder Douglas Adams’ Per Anhalter durch die Galaxis fanden sich so ganz schnell weiter oben wieder, aber trotzdem blieben einige Positionen unbesetzt.

Spätestens hier hörte die (eingebildete) Objektivität dann auf und es begann eine ausgesprochen subjektive Ergänzung. Ich schaute mir die restlichen Titel an, sortierte diejenigen aus, die allein schon thematisch definitiv nicht meinem Geschmack entsprachen, und sichtete anschließend noch bei mir gänzlich unbekannten Werken die Kurzzusammenfassungen oder Klappentexte im Internet.

Mit diesen Eindrücken füllte ich auch die letzten Plätze und tada, mit nur ganz wenig Aufwand (hüstel) war meine „100 Bücher, die man gelesen haben sollte“-Liste fertig!

Die Folgen

Die Liste zu erstellen war durchaus ein wenig Arbeit, aber der Spaß begann natürlich erst danach so richtig. Denn wozu sollte ich die Liste erstellen, wenn ich sie dann nicht abarbeitete?

Bei 100 Büchern – welche wohlgemerkt neben Perry Rhodan, Perry Rhodan NEO und jährlich neuen Miniserien gelesen werden wollen – dauert das schon eine Weile und wird mich sicher auch noch länger begleiten. 

Angefangen habe ich allerdings schon und im Moment sind Haken an immerhin elf Titeln. Unter anderem konnte ich dadurch solche Perlen wie Hemingways Der alte Mann und das Meer oder Camus’ Der Fremde für mich (neu) entdecken.

Während ich zu Albert Camus ja bereits einen Blogbeitrag geschrieben habe, bin ich einen zu Hemingway noch schuldig, denn dieses kleine Büchlein hat mich tatsächlich unglaublich tief beeindruckt.

Die Moral von der Geschicht’

Man kann sich natürlich fragen: Warum macht der sich solche Arbeit? Er hätte doch auch einfach nach klassischer Literatur beim großen A suchen und die bestbewerteten Titel lesen können.

Klar, hätte er können. Wollte er aber nicht.

Einerseits hatte ich schon bei der Erstellung der Liste viel Freude – ich bin ja bei vielen Dingen ein Excel-Junkie, muss man wissen –, andererseits habe ich nun ein klares, selbst definiertes Ziel vor Augen. Und das ist für mich Anreiz genug, um tatsächlich in den nächsten Jahren die Liste abzuarbeiten und mich an hoffentlich vielen weiteren, großartigen Werken zu erfreuen.

Wer die Liste der 100 Bücher die man gelesen habe sollte sehen möchte, der sollte dem Weltendieb auf Twitter folgen. Dort stellt euch Chris die 100 Bücher in jeweils einem Tweet vor. Der Marathon beginnt am 01. Juni 2022 mit einem Buch täglich.

Kommentar verfassen